Historiographie und Geisteskultur Kaschmirs

Arbeitsstelle der
Akademie der Wissenschaften und der Literatur, Mainz
an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg



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Sanskrit-Primärquellen zur mittelalterlichen Geschichte und Islamisierung Kaschmirs

Kritische Edition und Übersetzung

Förderzeitraum durch die DFG von April 2009 bis September 2009
Projektleiter: Prof. Dr. Walter Slaje
Projektbearbeiter: Prof. Dr. Walter Slaje


Kurzbeschreibung

Kalhaṇas Bedeutung als indischer Geschichtsschreiber ist unumstritten. Aufgrund der vorbildlichen Edition und Übersetzung seiner Rājataraṅgiṇī durch M.A. Stein hat die Forschung sich ausschließlich auf sein im 12. Jh. verfaßtes Werk konzentriert. Kalhaṇas kaschmirische Fortsetzer fanden keine wissenschaftlichen Bearbeiter mehr und entschwanden allmählich vom Wissenshorizont der Fachwissenschaft bis zum (auch bibliographisch) völligen Vergessen. Von diesen Fortsetzern sind zunächst Jonarāja und sein Schüler Śrīvara von erstrangiger Bedeutung, da sie den Übergang vom Hindu-Königtum zum muslimischen Šāh Mīr Sultanat (ab AD 1339) und die dadurch ausgelösten religionspolitischen Erschütterungen äußerst detailreich und unter erkennbarer Bemühung um historische Kontextualisierung beschreiben: Politische Veränderungen, kultureller Wandel, technologische Innovationen, realienkundliche, literaturgeschichtliche, religions-, gesellschafts- und wirtschaftspolitische Einzelheiten sowie Einblicke in das höfische Leben. Die Autoren liefern Charakterbilder der Herrscher, enthalten sich aber subjektiv-ethischer Wertungen. Ihre Datierungen und die verwendete Toponymie sind in aller Regel konvertierbar und identifizierbar. Für diese Epochen gibt es keine islamischen Quellen zur Geschichte Kaschmirs, die unabhängig von diesen Rājataraṅgiṇīs entstanden wären. Alle erhaltenen persischen Quellen gehen auf Übersetzungen dieser wissenschaftlich vernachlässigten Textkategorie zurück. Ziel des Vorhabens ist, die sanskritischen Primärquellen (Jonarājas Rājataraṅgiṇī & Śrīvaras Zayna-Taraṅgiṇī) der Forschung zugänglich zu machen durch eine kritische Neu-Edition begleitet von einer annotierten philologischen Übersetzung, erschlossen durch Namens- und Ortsregister.

Ausführliche Projektbeschreibung


 

 
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